Nachwuchswettbewerb zur Realisierung eines temporären Schaugartens auf der BUGA Heilbronn 2019 (2018)
mit Anna Dierking
1.Preis
Garten „Heilbronn 2.0“ - eine facettenreiche Gesellschaft
Neben dem Gestalten von Landschaften, einer nachhaltigen Planung und der Organisation von Bauprozessen ist ein wesentliches Merkmal des Berufs des Landschaftsarchitekten die Schaffung integrativer Orte. Dort wo Architektur die Tür für Teile der Bevölkerung schließt, wird öffentlicher Raum und Landschaft für alle Bürger gebaut. Gerade im Bezug zur aktuellen Diskussion um neu ankommende Menschen aus verschiedenen Kulturen in unserem Land, steht der Garten „Heilbronn 2.0“ als Symbol für eine bunte, moderne und facettenreiche Gesellschaft.
Gestaltungsprinzip
Die Verbindung aus einem altbekannten Bild (Landschaft Baden-Württembergs ) und neuen „Farbtupfern“ (Pflanzenvielfalt der Welt) lässt einen neuen Gartentypus entstehen. Aus der strengen Struktur der Weinberge, welche die Landschaft des Bundeslandes prägen, entsteht durch die Bearbeitung der Struktur ein wilder Raum, der es vermeidet allzu klare Hierarchien aufzubauen und dadurch verschiedene Ein- und Durchblicke ermöglicht. Eine Terrassierung von West nach Ost arbeitet mit dem vorhandenen Gefälle und bezieht sich gleichzeitig auf die Weinbergs-Terrassen indem sie den vorhandenen Höhensprung überspitzt.
Bepflanzung
Die Beete ergeben in Ihrer Komposition einen Farbverlauf von West nach Ost und geben die ganze Farbpalette der Staudenpflanzung wieder. Durch genaue Abstimmung der Blühzeiten bleibt der Farbverlauf während der ganzen Saison sichtbar. Die Pflanzen stammen ursprünglich aus mehreren Kontinenten der Welt, kommen jedoch in dem Schaugarten durch eine abgestimmte Struktur und Textur zu einer neuen Komposition zusammen.
Nutzung
Sitzbänke sowie ein Podest aus Holz bieten Punkte zum Verweilen an, welche durch ihre Verteilung im Raum verschiedene Ein- und Überblicke in den Garten ermöglichen. Gleichzeitig sind sie so platziert, dass Aufenhaltspunkte in der Sonne aber dank der umlaufenden Hecke auch schattige Sitzmöglichkeiten entstehen. Das Gartenhaus ist in der südwestlichen Ecke des Gartens platziert. Er fungiert als Verbindungsanker zwischen Seminarraum, Outdoorküche und Garten, da in ihm sowohl die Technik als auch die Smart Screens untergebracht sind, durch welche sich Besucher über den BDLA informieren können. Während einer Veranstaltung wird das Liegepodest zu einer Bühne. Die vorhandenen Sitzmöglichkeiten bieten Platz für etwa 20 Besucher und können mit Stühlen in der Rasenfläche auf ca. 40 Sitzplätze ergänzt werden. Bei Bedarf können bunte Sonnensegel zwischen den Masten, welche in die umlaufende Hecke integriert sind, gespannt werden, wodurch der Garten in eine neue Atmosphäre getaucht wird.